Gammelfleisch im Topf
Wie sehr die Märkte in Ghana von der EU abhängig sind, zeigt sich an der Vermarktung von Hühnerteilen. Da in Europa heute vorzugsweise Hühnerbrust auf dem Teller landet, haben die Schlachthöfe nach einem neuen Markt für die restlichen Hühnerteile gesucht. In Afrika sind sie fündig geworden. Dorthin werden die gefrorenen Reste verschifft, um sie auf den lokalen Märkten zu verkaufen. Dieses Fleisch ist fast 20 Prozent billiger als lokales. Der Preis, den die Konsumenten bezahlen, ist hoch: über 80 Prozent dieser Hühnerteile sind so mit Salmonellen und Mikroben verseucht, dass sie zum Verzehr ungeeignet sind.
Die Regierung in Ghana hatte sich mit erhöhten Einfuhrzöllen gegen die Hühnerflut wehren wollen. Doch Weltbank und Internationaler Währungsfond zwangen die Regierung 2003 dazu, die Zölle wieder zu senken. Sie drohten damit, einen von Ghana erbetenen Kredit zur Senkung der Armut im Land nicht zu gewähren.
Die Folgen für die Bauern sind katastrophal: Während sie noch vor wenigen Jahren 80 Prozent des Fleischbedarfes selbst produzierten, sind es heute nur noch drei Prozent. Viele wurden arbeitslos und sind zudem hoch verschuldet, weil sie für neues Futter hohe Kredite aufnehmen mussten.
Erfahren Sie etwas über die Hintergründe
Sie möchten die Ausstellung in Ihrer Gemeinde zeigen?
Verabreden Sie einen Termin mit uns!
Wir sind gerne bei Ihnen zu Gast!
Thesen und Materialien der Kampagne "unsere Mission" finden Sie hier
Mit der Image-Kampagne mission.de werben missionarische Organisationen gemeinsam für ein modernes Missions-Bild.